Abteilung Berufs- und Wirtschaftspädagogik


Navigation und Suche der Universität Osnabrück


Hauptinhalt

Topinformationen

10. August 2021 : Dissertation von Elisa Tessmer erscheint

Die Dissertation verbindet die Sprach(en)didaktik und Frühpädagogik. Die empirischen Daten basieren auf Fragebögen, Gruppeninterviews sowie Videoaufnahmen, die die Frage beantworten, wodurch das didaktisch-pädagogische Handeln der pädagogischen Fachkräfte im Kontext einer alltagsintegrierten Sprach(en)bildung in Niedersachsen bestimmt ist. Dabei wird ein Zusammenhang zwischen professionellem Handeln, pädagogischen Haltungen und institutionellen Rahmenbedingungen hergestellt.

Die Dissertation stellt eine interdisziplinär sowie multimethodisch angelegte Forschung dar, welche die Sprach(en)didaktik und Frühpädagogik anhand eines sequenziellen Vertiefungsdesigns (Kuckartz 2014) verbindet. Das Thema ist in Wissenschaft, Politik sowie Praxis von hoher Relevanz. Statistisch betrachtet sind in den letzten Jahrzehnten steigende Zahlen an Menschen mit Migrationshintergrund in Deutschland zu verzeichnen (Statistisches Bundesamt 2020). Wenngleich nicht alle Kinder mit Migrationserfahrung mehrsprachig aufwachsen, können damit mehrsprachige Sprach(en)biografien als Normalfall angesehen werden. Die Einführung der Handlungsempfehlung „Sprachbildung und Sprachförderung“ (Niedersächsisches Kultusministerium 2011), regionale Sprachbildungs- und Sprachförderkonzepte (Erl. d. MK v. 7.1.2016 – 21-51 303/8) und das Bundesprojekt „Sprach-Kitas“ (Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend 2019) tragen zu einer Qualifizierung und Professionalisierung der pädagogischen Fachkräfte im Bereich der Sprach(en)bildung bei.

Das Verständnis von Sprache(n) entspricht der durchgängigen Perspektive (Gogolin et al. 2011) und wird unter Berücksichtigung von Ehlichs Basisqualifikationen (2013) als „kommunikatives Handlungsmittel“ verstanden. Aufbauend auf Studien, die unter anderem eine vergleichsweise geringe Interaktionsqualität (Wirts et al.), häufige Störungen sowie selten langanhaltende dyadische Gespräche (Müller-Using/Speidel 2015; Albers 2009; König 2009) identifizierten, wird der zentralen Fragestellung nachgegangen: „Wodurch ist das didaktisch-pädagogische Handeln der frühpädagogischen Fachkräfte im Kontext einer alltagsintegrierten Sprach(en)bildung in Niedersachsen bestimmt?“. Die Daten aus 345 Fragebögen, neun Gruppeninterviews sowie fünf Videoaufzeichnungen werden anhand von acht Teilfragestellungen trianguliert beantwortet. Dabei wird ein Zusammenhang zwischen professionellem Handeln, pädagogischen Haltungen und institutionellen Rahmenbedingungen hergestellt.